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Pixelgenaue Präzision: die isometrische Kunst von David Wildish

7 Min. Lesedauer Veröffentlicht

David Wildish ist ein Illustrator und UX/UI-Designer. Bekannt ist er für seine verspielten, hochdetaillierten isometrischen Welten, die mit Anspielungen auf die Popkultur, Retro-Charme und Präzision auf höchstem Niveau aufwarten. In diesem Interview erzählt er von seinem Weg zum Design, wie eine lebensverändernde Erfahrung seine Karriere geprägt hat und warum Affinity ein wesentlicher Bestandteil seines kreativen Prozesses geworden ist.

Erzähle uns ein wenig über deinen Weg in die Kreativbranche. Wo hat für dich alles angefangen?

Ich beschäftige mich mit Kunst, so lange ich denken kann, seit ich einen Stift halten kann. Aber ich war eigentlich ein Nachzügler im Bereich der professionellen Kreativität. In der Schule hatte ich Schwierigkeiten, mich zu konzentrieren, und wollte meine Tage immer lieber mit Kunst als mit anderen Dingen verbringen. Während und nach meiner Studienzeit wurde ich dann ein wenig von der Rave-Kultur der frühen 90er Jahre abgelenkt.

Meine kreative Geschichte begann im Alter von 25 Jahren, als ich schwer an Meningitis erkrankte. Nachdem ich fast gestorben wäre, einen Monat im Krankenhaus verbracht und drei Monate der Genesung hinter mir hatte, rückten die Dinge plötzlich ins rechte Licht. Ich wusste, dass ich etwas Sinnvolles tun wollte. Während der Erholungsphase konzentrierte ich mich also darauf, mein Portfolio aufzubauen und mich auf Stellen zu bewerben.

Mein Durchbruch kam, als eine Designagentur in Bath mir meinen ersten Job gab, bei dem ich Stellenanzeigen aufgab. Das mag heute langweilig klingen, aber damals war es ein wahr gewordener Traum. Der Job dauerte nicht lange, da das Unternehmen einen Großkunden verlor und pleiteging. Aber der Job verschaffte mir einen Fuß in der Tür und wertvolle Erfahrungen – etwas, wofür ich immer sehr dankbar war.

Wie hat sich deine Karriere entwickelt?

Nach diesem ersten glücklichen Job in Bath sammelte ich verschiedene Erfahrungen, unter anderem bei „The Early Learning Centre“, wo ich mich auf Verpackungskunst konzentrierte. Danach wechselte ich in den Verlagssektor und arbeitete etwa zehn Jahre lang in verschiedenen Verlagen. Das verschaffte mir eine solide Grundlage in Layout und Farbe sowie fortgeschrittene Kenntnisse in Design-Software.

Als mein jüngerer Bruder sich mit „Wildish & Co“ selbstständig machte, gab er mir eine sechsmonatige Chance, meine freiberufliche Karriere in Schwung zu bringen und mich von der 9-bis-5-Stelle zu lösen.

Während dieser Zeit als Freiberufler mietete ich einen Schreibtisch bei „Pixel Pixel Ltd“ in Swindon. Anfangs arbeitete ich von dort aus als Freiberufler, doch schon bald nahm ich Aufträge für das Studio an und brachte mein dringend benötigtes Wissen über Printdesign ein. Ich ergriff auch die Chance, Web- und App-Design zu lernen, und schon bald gehörte ich dem Team als Vollzeit-Designer an.

Danach wechselte ich zu „ProCook“, wo ich jetzt als Lead-UX/UI-Designer tätig bin und mich auf die Verbesserung der Benutzerfreundlichkeit der Website konzentriere. Ich verwende Affinity für alle unsere Icons, Fotos und Web-Assets, neben Figma.

Was hat dich seinerzeit zu Affinity gebracht?

Ich war schon viele Jahre lang Adobe-Anwender, hatte aber immer das Gefühl, dass ich mit der Software kämpfen musste, damit sie für mich funktioniert. Ich war bereit für eine Alternative. Ich habe Affinity während der Beta-Phase entdeckt und war von der ersten Benutzung an begeistert. Alles daran fühlte sich einfach richtig an.

Welches Affinity-Werkzeug oder welche Funktion hilft dir bei deiner Arbeit am meisten?

Der Zeichenstift in Affinity ist einfach perfekt, aber eine der ersten Funktionen, die mich wirklich begeistert hat, ist die einfache Möglichkeit, Objekte ineinander zu maskieren. Damit wird zum Beispiel das Schattieren zum Kinderspiel, während du gleichzeitig dem maskierten Objekt eine Kontur hinzufügen kannst. Illustrator kann das auch, aber nicht so schnell und so einfach. Diese Funktion entsprach genau meinem Stil und gab mir die Möglichkeit, viel schneller zu arbeiten, ohne Zeit mit zusätzlichen Schritten zu verschwenden.

Deine isometrischen Illustrationen gefallen uns besonders gut. Was hat dich dazu bewogen, in einem isometrischen Stil zu arbeiten?

Isometrische Arbeiten haben mich schon immer fasziniert. Ich habe Bücher und Zeitschriften mit Pixelkunst und isometrischen Illustrationen gesammelt und war schon immer begeistert von den Welten, die die Menschen damit erschaffen. Als ich die isometrische Gitterfunktion in Affinity entdeckt habe, war es um mich geschehen – ein Universum von Möglichkeiten. Man fühlt sich so mächtig, man kann ganz Welten erschaffen. Da ist es schwer, aufzuhören!

Wie viel Zeit steckt in detaillierten Arbeiten wie „Pixel Falls“?

Es ist schwer, eine genaue Zeitangabe für ein solches Stück zu machen. Persönliche Arbeiten sind anders, weil es keine Freigabe oder Veröffentlichungsfrist gibt. Ich neige daher dazu, an den Details zu feilen, bis ich zufrieden bin. „Pixel Falls“ hat wahrscheinlich etwa zwei Wochen gedauert, während kleinere Teile, wie mein Eiswagen, weniger als einen Tag benötigten.

Verrate uns: Wie findest du neue Ideen?

Ich fürchte, es gibt da kein Geheimnis. In meinem Kopf schwirren normalerweise viele Ideen herum, die von allen Teilen meines Tages beeinflusst werden. Ich habe immer eine Liste von Dingen im Kopf, die ich schaffen möchte. Das Schwierigste ist, die Zeit zu finden, sie alle auf eine Zeichenfläche zu bringen.

Kannst du deinen allgemeinen Designansatz beschreiben?

Wahrscheinlich ist er ziemlich selbstverliebt und zwanghaft ordentlich. Das mag ein Überbleibsel aus meiner Zeit im Verlagswesen sein, wo mein Kreativdirektor besessen war von Genauigkeit und exakten Maßen in den Layouts.

Diese Denkweise hat sich definitiv auf meine isometrische Arbeit übertragen. Wenn ich mich in eine Arbeit vertiefe, verliere ich mich im Prozess und überprüfe oft jede einzelne Linie und jeden einzelnen Pfad, um sicherzustellen, dass alles so ordentlich wie möglich ist. Dafür gibt es einen guten Grund: Wenn eines meiner Werke jemals skaliert wird, weiß ich, dass es auf 100 % genauso scharf aussieht wie auf 1000 %.

Hast du irgendwelche Routinen oder Gewohnheiten, die dir helfen, produktiv zu bleiben?

Ich bin ein großer Anhänger von Listen – ich schreibe mir Ziele auf und hake sie am Ende des Tages ab. Das hilft mir sehr, organisiert zu bleiben und meine Gedanken auf Kurs zu halten (sonst neige ich dazu, auf Abwege zu geraten). Musik ist ein weiteres großartiges Mittel, um sich zu konzentrieren. Es gibt nichts Besseres als eine gute Old-School-Jungle-Scheibe oder D&B, um mich in die richtige Stimmung zu bringen.

Was war die größte Herausforderung in deiner bisherigen Laufbahn?

Der Richtungswechsel vom Printdesign zum Webdesign war wahrscheinlich der größte Schritt, den ich in den letzten Jahren gemacht habe. Webdesign steht niemals still – es ist eine ständige Weiterentwicklung von Regeln und Designstandards. Allerdings habe ich festgestellt, dass mir mein Hintergrund im Bereich Druckdesign oft einen Vorteil verschafft. Die Disziplin, die ich dort entwickelt habe, trägt dazu bei, dass meine Grafiken stets scharf sind.

Gibt es einen Moment in deiner Laufbahn, der besonders bedeutsam oder denkwürdig ist?

Ein viermonatiger Vertrag als Freiberufler vor Ort für Dyson in Malmesbury war definitiv ein Highlight. Ich wurde beauftragt, eine Auswahl britischer Design-Ikonen zu illustrieren, die alle von James Dyson handverlesen wurden. Diese wurden illustriert und im Großformat produziert und dann an Eingangswänden, in Labors, Konferenzräumen und Besprechungszimmern als Teil eines umfangreichen Programms zur Umgestaltung und Investition in den Hauptsitz angebracht. Es war ein großartiges Gefühl, meine Tage damit zu verbringen, Autos und ikonische britische Flugzeuge zu zeichnen, während die Vollzeitmitarbeiter mit ihrer „echten“ Arbeit beschäftigt waren.

Ein weiterer stolzer Moment war, als ein Stück meiner Arbeit auf der Affinity-Website veröffentlicht wurde. Da ich Affinity schon so lange benutze und so begeistert davon bin, bedeutete mir das sehr viel.



Entdecke mehr von Davids unglaublichen Illustrationsarbeiten auf Instagram.

Über die Autoren

Matt ist nicht nur Creative Producer bei Affinity, sondern verantwortet als A/V Lead auch alle Audio- und Videoproduktionen. Seit Anfang der 2000er Jahre spielt er Schlagzeug und ist oft tief in Ableton Live versunken, wo er unermüdlich an einem nie endenden Strom halbfertiger Demos bastelt. In seiner Freizeit arbeitet Matt als freiberuflicher Illustrator. Einen Einblick in seine Arbeit gibt er auf Instagram: @mattsearston.

Creative Producer
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