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14 Tipps zur Feuerwerksfotografie für beeindruckende Aufnahmen

8 Min. Lesedauer Veröffentlicht

Die Fotografie von Feuerwerken ist eine der aufregendsten und anspruchsvollsten Arten der Nachtfotografie. Damit du in der Silvesternacht oder bei deiner nächsten Veranstaltung brillante Farbeffekte einfangen kannst, haben wir 14 Tipps von Profifotografen zum Thema Feuerwerk zusammengestellt.

Von Kameraeinstellungen über die wichtigsten Ausrüstungsgegenstände bis hin zu kreativen Techniken – dieser Leitfaden hilft dir, deine Feuerwerksfotos auf ein neues Niveau zu heben und jede Aufnahme zu einem echten Highlight zu machen.

Wie du dich auf das Fotografieren von Feuerwerken vorbereitest

Gute Feuerwerksfotografie beginnt mit einer guten Vorbereitung. Ein wenig Planung kann den Unterschied zwischen ein paar glücklichen Bildern und einer ganzen Reihe von beeindruckenden Aufnahmen ausmachen.

Erscheine früh, um dir deinen Platz zu sichern

Plane deine Bildkomposition rechtzeitig und denk darüber nach, aus welcher Perspektive du die Szene am besten einfängst, vor allem, wenn du dir den Platz inmitten einer Menschenmenge erkämpfen musst. „Am besten lässt sich ein Feuerwerk mit einem Stativ fotografieren, indem man die Aufnahme schon vorbereitet, bevor es losgeht“, erklärt der Fotojournalist Dave Sanders.

„Tritt für die Bildkomposition etwas zurück und fang auch die Silhouetten der Menschen oder die Umrisse nahegelegener Gebäude und Brücken ein. Fotos entfalten eine viel größere Wirkung, wenn sie andere Elemente in den Bildausschnitt einbeziehen.”

Dave weist auf einen weiteren Grund hin, früh zu starten: „Schon bald verdeckt Rauch die Szene, daher gelingen die besten Fotos meist am Anfang des Feuerwerks.“

Weitwinkel nutzen – so bleibst du bei der Komposition flexibel

„Mach dich mit dem Bereich vertraut, in dem das Feuerwerk stattfinden wird, und fotografiere weitwinklig. Bei Bedarf kannst du später immer noch zuschneiden“, erklärt uns der Werbefotograf Jeff Sudmeier.

Mit einem Weitwinkelobjektiv kannst du mehr von dem Moment einfangen und hast mehr Spielraum für die Nachbearbeitung des Bildes.

Verwende ein Stativ

„Man braucht ein Stativ, wenn die Szene ruhig und sauber sein soll“, sagt Jeff. Er verwendet oft eine Verschlusszeit von acht Sekunden, sodass die Unterstützung durch ein Stativ unerlässlich ist.

„Ich rate, eine nicht zu kurze, aber auch nicht zu lange Verschlusszeit zu wählen. Wenn du eine zu kurze Verschlusszeit wählst, kannst du die Streifen des Feuerwerks nicht vollständig einfangen. Wenn die Verschlusszeit zu lang ist, wird das Bild möglicherweise überbelichtet, weil zu viele Feuerwerkskörper in einer Aufnahme enthalten sind. Ich empfehle eine Verschlusszeit zwischen vier und zehn Sekunden“, verrät er.

Autofokus ausschalten

Der Autofokus hat bei schlechten Lichtverhältnissen Schwierigkeiten, bewegliche Feuerwerkskörper zu erfassen. „Stell den Fokus auf manuell und auf unendlich“, sagt Johnny Martyr, der sich auf 35mm-Schwarz-Weiß-Fotografie spezialisiert hat. „Autofokussysteme haben oft Schwierigkeiten, den richtigen Schärfepunkt zu finden, und im Dunkeln ist es nahezu unmöglich, ein Feuerwerk manuell scharfzustellen. In den meisten Fällen ist ‚Unendlich‘ die richtige Einstellung. Also: Objektiv aufsetzen und den Fokus für den Rest des Abends vergessen.“

Beste Einstellungen für die Feuerwerksfotografie

Die richtigen Kameraeinstellungen machen den Unterschied. Das Wissen um Belichtung, Schärfe und Timing hilft dir, das Feuerwerk so hell und scharf wie möglich einzufangen.

Für mehr Kontrolle: Fotografiere im manuellen Modus

Für die Feuerwerksfotografie ist es wichtig, dass du die volle Kontrolle über Verschlusszeit, Blende und ISO-Wert hast. Das bedeutet, dass du auf manuelle Belichtung umschalten musst. „Im Gegensatz zu den meisten anderen Motiven ist es schwieriger, ein Feuerwerk mit einer vollautomatischen Kamera zu fotografieren als mit einer rein manuellen Kamera“, fährt Johnny fort. „Wähle also eine Kamera, die entweder gar keine Automatikfunktionen besitzt, einen vollständig manuellen Modus bietet oder zumindest die Möglichkeit, den Verschluss für längere Zeit offen zu halten (das nennt man Bulb-Modus).“

ISO niedrig halten

„Zwei häufige Fehler, die ich beobachte, sind das Fehlen eines Auslösekabels (bei Langzeitbelichtungen) und die Verwendung eines hohen ISO-Werts, der zu Rauschen führt“, erklärt der in Los Angeles lebende Fotograf Charlie Sin. „Ein getrennter Auslöser verhilft dir zu schärferen Feuerwerksfotos, denn wenn du auf den Kameraauslöser drückst, wackelt die Kamera und das Feuerwerk wird wellig (es sei denn, das ist das, was du beabsichtigst). Überlass der längeren Verschlusszeit die Arbeit, nicht dem ISO-Wert. Andernfalls erscheinen Körner im Schatten (es sei denn, du willst das so haben).“

Verwende eine kleinere Blende

Die nächste Einstellung ist die Blende. „Deine Blende wird immer stark abgeblendet sein, zwischen f8 und f22“, erklärt Johnny. „Das sorgt für eine große Schärfentiefe und garantiert, dass das gesamte Feuerwerk scharf abgebildet wird. Die meisten 35mm-Objektive sind bei mittlerer Blende am leistungsfähigsten, daher stelle ich meine Objektive gerne auf diese Blende.“

Experimentiere mit Belichtungszeiten

„Ich stelle meine Blende für Feuerwerke gerne auf «Bulb»“, sagt Johnny. „Der Bulb-Modus funktioniert so, dass du den Auslöser drückst, um den Verschluss zu öffnen, und er bleibt geöffnet, solange dein Finger auf der Taste liegt. In dem Moment, in dem du loslässt, schließt sich der Verschluss, und das Foto ist gemacht. Das bedeutet, dass man keine genaue Belichtungszeit hat, aber ich mag es, weil man genau kontrollieren kann, welche Sequenzen der Feuerwerksexplosion man auf dem Film festhält.“

Beim Fotografieren von Feuerwerkskörpern im Bulb-Modus gilt: Je länger du den Verschluss offen hältst, desto mehr von der Flugbahn des Feuerwerks ist auf dem Bild zu sehen. Wenn du also den Verschluss öffnest, wenn du eine Rakete zum ersten Mal in den Himmel steigen siehst, enthält das resultierende Foto den ‚Schweif‘ oder die Linie bis zur Hauptexplosion. Die meisten Leute werden den Verschluss während der Explosion so lange offen halten wollen, bis kein Licht mehr von ihr zu sehen ist. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass du die Form des Feuerwerks vollständig erfasst.

„Aber es ist gut, zu experimentieren. Versuche zum Beispiel, den Auslöser erst im Moment der Explosion zu drücken. Dadurch wird der Schweif des Feuerwerks ‚gelöscht‘ und nur ein Bild der Explosion erstellt. Und du kannst damit experimentieren, wie lange du den Verschluss nach jeder Explosion offen hältst. Je länger die Belichtung, desto mehr Details und Formen; je kürzer die Belichtung, desto kleiner und weniger Bewegung.“

Vorsicht vor Überbelichtung

„Überbelichtung ist ein Problem, das ich häufig sehe“, erklärt der in Seattle lebende Fotograf John Cornicello. „Das liegt oft daran, dass die Kamera auf einen automatischen Belichtungsmodus wie Blenden- oder Verschlusspriorität eingestellt ist. Die Kamera sieht dann viel dunklen Himmel und kompensiert dies durch eine längere Belichtung.“

Überprüfe neben dem Aufnehmen im manuellen Modus auch dein Histogramm, um sicherzustellen, dass du die Lichter nicht „ausbrennst“. Es ist besser, ein paar Details im dunklen Himmel zu verlieren als im Feuerwerk selbst.

Kreative Tipps zur Feuerwerksfotografie

Sobald du die Grundlagen kennst, kannst du neue Wege ausprobieren, um deine Fotos hervorzuheben. Diese Tipps zur Feuerwerksfotografie helfen dir, zu experimentieren und deinen eigenen kreativen Stil zu entwickeln.

Versuche dich an einem Intervallometer

Eine Möglichkeit ist die Verwendung eines Intervallometers, eines Werkzeugs, das häufig für Zeitraffer verwendet wird. Auf diese Weise kannst du deine Kamera auf dem Stativ befestigen, deine Einstellungen perfekt anpassen und das Intervallometer in regelmäßigen Abständen auslösen lassen (es dient auch als Auslöser und kann im Bulb-Modus verwendet werden).

„Meine Herangehensweise ist wahrscheinlich ganz anders als die der meisten Fotografen, aber ich fotografiere Feuerwerke am liebsten, indem ich meine Kamera auf einem Stativ verwende und mit einem Intervallmesser alle fünf Sekunden ein Foto mache“, erklärt der Fotograf Evan Halleck, der auch Zeitrafferaufnahmen macht. „Das Timing bei der Feuerwerksfotografie kann sehr knifflig sein, sodass man, wenn einem der Bildausschnitt gefällt, sicher sein kann, dass man irgendwann eine schöne Aufnahme machen wird.“

Spiele mit den Reflexionen

„Wenn du in der Nähe eines Gewässers fotografierst, solltest du versuchen, Reflexionen in deine Komposition einzubeziehen“, rät Jeff. „Das kann einen großen Unterschied machen.“ Durch die Einbeziehung von Spiegelungen kannst du deine Feuerwerksaufnahmen dynamischer und visuell ausgewogener gestalten.

Verstärke den Kontrast

Tiefe Schatten und helle Lichter können ein Feuerwerksfoto von der Seite (oder dem Bildschirm) abheben. „Normalerweise erstelle ich eine S-Kurve mit dem Kurvenwerkzeug, um einen schönen Kontrast zu erzielen“, sagt Charlie. „Danach helle ich den Rauch des Feuerwerks auf oder dunkle ihn ab, um eine saubere Optik zu bekommen.“

Mit wenigen, aber raffinierten Bearbeitungen kannst du Farbe und Kontrast verbessern und gleichzeitig ein natürliches Ergebnis erzielen.

Mehrere Aufnahmen mischen

Wenn du ein Intervallometer verwendet hast, hast du in der Nachbearbeitung viele Möglichkeiten zum Gestalten. Versuche zum Beispiel, mehrere Aufnahmen zu kombinieren. „Ich mische immer gerne mehrere Fotos mit derselben Komposition zusammen, um wirklich zu zeigen, wie fünf Minuten Feuerwerk auf einem Foto aussehen“, erklärt Evan. „Ich verwende oft den Mischmodus und maskiere die Feuerwerke, die mir wirklich gefallen.“

Diese Technik gibt dir mehr kreative Kontrolle und ermöglicht es dir, die volle Energie der Show in einem einzigen Bild zu zeigen.

Viel Spaß damit!

Charlie wendet eine Technik namens „Focus Pulling“ an, um Feuerwerk in Blumen aus Licht zu verwandeln; im Wesentlichen bedeutet das, dass er während der Belichtung am Fokusring dreht. Johnny, der Filmfotograf, hat mit verschiedenen Filmmaterialien experimentiert, von Kodak Tri-X (Schwarzweiß) bis Kodak Ektar 100 (Farbe). Beide Künstler betonen, wie wichtig es ist, kreativ zu sein und über den Tellerrand zu schauen.

„Ich sehe Leute, die mit großen Profikameras, Objektiven und Stativen zu einem Feuerwerk kommen, aber all das kann davon ablenken, einfach nur Spaß zu haben“, erklärt Johnny. „Außerdem sehen die Fotos am Ende aus wie die von allen anderen. Ich frage mich, ob den Leuten klar ist, wie einfach es sein kann, mit einer alten Kleinbild- oder Mittelformatkamera und einer 10-Dollar-Filmrolle hochwertige Feuerwerksfotos zu machen. Superscharfe, detaillierte Fotos von Feuerwerken findet man im Internet überall. Probiere doch mal etwas anderes!“

Fazit

Bei der Feuerwerksfotografie kommt es auf Timing, Geduld und Kreativität an. Mit diesen Tipps zum Aufnehmen von Feuerwerk und den richtigen Kameraeinstellungen kannst du die Magie von Licht und Bewegung in jeder Aufnahme einfangen.

Sobald du deine Fotos aufgenommen hast, kannst du sie mit den professionellen Bildbearbeitungswerkzeugenvon Affinity zum Leben erwecken. Passe die Belichtung an und verbessere die Farben für ein beeindruckendes Ergebnis.



Über die Autor:innen

Feature Shoot zeigt die Arbeiten aufstrebender und etablierter Fotografen aus der ganzen Welt und hebt diejenigen hervor, die das Medium durch überzeugende, innovative Projekte verändern. Mit Beiträgen von Autoren aus aller Welt.

Über die Autoren

Ich bin Fotograf, ein leidenschaftlicher, hoch motivierter Content-Creator und Mentor, der das Medium Fotografie nutzt, um zu dokumentieren, zu lehren und andere zu inspirieren. Ich liebe die Möglichkeiten, die uns moderne Technologie und Bildbearbeitung bieten, um beeindruckende Ergebnisse zu erschaffen.

Fotograf und Produktexperte
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